Von Tagungen bis Kooperationen: ein Jahrzehnt im Dienst von Hanseforschung und Kultur

Rostyslav Kasyanenko, Wappenkunst  |  Середа, 26 листопада 2025, 05:32
Zum zehnjährigen Jubiläum seiner Tätigkeit zählt das Netzwerk für Kunst und Kultur der Hansestädte Stralsund mittlerweile 140 Mitglieder aus 18 Ländern und 10 Disziplinen – eine Erfolgsgeschichte, die selbst die schwierigen Pandemiejahre nicht stoppen konnten.
Von Tagungen bis Kooperationen: ein Jahrzehnt im Dienst von Hanseforschung und Kultur

„Unser Ziel bleibt unverändert: die Hanseforschung weiter zu fördern und den Austausch zwischen Wissenschaft und Kultur zu stärken,“ betont die Mitbegründerin und Koordinatorin des Netzwerks, Dr. Kerstin Petermann, beim Eröffnen der Tagung „Mittelalterliche Stadtbefestigungen im Ostseeraum“, die am 20. und 21. November vom Netzwerk für Kunst und Kultur und vom Zentrum Mecklenburg an der Universität Rostock organisiert wird.

„Wir wollen ganz bewusst international und interdisziplinär arbeiten. Zur Umsetzung dieser Aufgaben haben wir einen Förderverein gegründet, über den wir Mittel für Tagungen, Workshops und andere Projekte einwerben können. Über unsere Website bieten wir eine Vielzahl von Formaten und Informationen an – zu Veranstaltungen, Projekten und aktuellen Forschungsergebnissen,“ unterstrich sie.

Zum zehnjährigen Jubiläum seiner Tätigkeit – die bereits die schwierigen Jahre der Pandemie überstand – kann das Netzwerk für Kunst und Kultur der Hansestädte auf 140 Mitglieder aus 18 Ländern und 10 Disziplinen verweisen (deren vollständige Liste auf der Website zu finden ist).

Nach den Worten der Mitbegründerin und Koordinatorin des Netzwerks, Dr. Anja Rasche, handelt es sich zwar um ein Personennetzwerk und nicht um einen Zusammenschluss von Institutionen; selbstverständlich pflegt das Netzwerk jedoch gute Kooperationsvereinbarungen mit verschiedenen Einrichtungen. „Aber der Austausch lebt in Wirklichkeit durch die Menschen“, betont sie.

Das Netzwerk hat seit 2013 verschiedene Forschungsfelder bearbeitet. Drei Jahre lang (2013–2015) wurden die Aktivitäten des Netzwerks durch die Universität Lübeck sowie durch die Possehl-Stiftung in Lübeck finanziert. Dank dieser Unterstützung konnte es sehr kraftvoll starten und bereits mehrere Themenfelder vertieft bearbeiten.

Besonders wichtig war dabei die Förderung durch das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL), das als institutioneller Partner zentrale infrastrukturelle und wissenschaftliche Ressourcen für die Arbeit des Netzwerks bereitstellte.

„Zunächst konzentrierten wir uns auf hanseatische Identitäten. Dazu führten wir die erste Tagung in Greifswald durch. Die nächste Tagung „Gotland – Kulturelles Zentrum im Hanseraum“ fand 2015 auf der baltischen Insel statt, in Kooperation mit Prof. Dr. Jan von Bonsdorff von der Universität Uppsala. Thema der Tagung 2018, die gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig organisiert wurde, war „Die Bedeutung der Hanse für die Kultur des Ostseeraums und des östlichen Europas – über- oder unterschätzt?“, sagt die Mitbegründerin des Netzwerks.

Laut Dr. Rasche organisierte das Netzwerk für Kunst und Kultur der Hansestädte kurz vor der Corona-Pandemie 2019 eine weitere internationale und interdisziplinäre Tagung: „Bergen, Hanse und Kirchenkunst – Kunst- und Kulturgeschichte rund um die Nordsee (1150–1550)“, gemeinsam mit dem Universitätsmuseum der Universität Bergen (Norwegen) und Prof. Dr. Justin Kroesen.

Im Jahr 2021 fand die 5. Internationale und interdisziplinäre Netzwerktagung: „Seit 650 Jahren: Warum Stralsund? Warum Frieden?“ in Kooperation mit der Hansestadt Stralsund statt. Die ersten Tagungsbände sind bereits erschienen, darunter der Bergen-Band, der Anfang 2025 veröffentlicht wurde. Derzeit wird am Band zum Stralsunder Frieden gearbeitet, der im nächsten Jahr erscheinen wird.

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